Umfassende Zufriedenheit war bei der Eröffnung des Hauses für Kinder Sankt Josef in der Pfarrgasse in Kaufbeurens Altstadt festzustellen. Für eine Investitionssumme von 4,65 Millionen Euro hatte die Prof. Dr. Peter Schegg’sche Katholische Waisenhausstiftung das Haus neu gebaut, was mit Zuschüssen der Stadt Kaufbeuren in Höhe von 3,3 Millionen Euro und der Diözese mit 900.000 Euro möglich wurde.
Zwei Jahre lang waren die Kinder und ihre Erzieherinnen in einem anderen Gebäude untergebracht, und in dieser Zeit das frühere Haus komplett abgerissen und ein neues gebaut werden konnte. Und das mit überzeugendem Ergebnis: helle, freundliche Räume und ein durchdachtes Konzept führten dazu, und sich die Kinder und ihre Eltern dort sehr wohl fühlen, wie die Elternbeiratsvorsitzende Dr. Elisabeth Gaumann berichtete.
Betrieben wird das Haus für Kinder von der KJF Augsburg, und es hat drei verschiedene Angebote unter einem Dach: die Krippe für die ganz kleinen, der Kindergarten für Kinder ab drei Jahren bis zum Schulalter, und den Hort für Schulkinder bis zum Alter von 10 Jahren, die vor und nach dem Schulunterricht und in den Ferien betreut werden. Insgesamt 152 Plätze stehen so zur Verfügung, und es ist so gedacht und ausgelegt, dass Kinder hier durchgehend über viele Jahre betreut werden können, wenn die Eltern dies wünschen. Das führt zu mehr Vertrautheit auf allen Seiten: Eltern und Kinder kennen sich besser aus, die Erzieherinnen und Kinder auch der anderen Gruppen sind den Kindern vom gemeinsamen Spielen und Unternehmungen bekannt. Diese bis zu zehn Jahre lang durchgehende Betreuung ist Teil des Konzepts: man will den Kindern Vertrautheit, Sicherheit und Bindung bieten, wie Einrichtungsleiterin Antoinette Stöckeler bei der Segnungsfeier schilderte.
„Grund zum Feiern haben wir allemal“, so Rudolf Wisbauer von der Waisenhausstiftung in seiner Begrüßung. Das neue Gebäude hat viele Stärken; sehr überzeugend ist, dass alle Räume für die Krippen- und Kindergartenkinder ebenerdig angeordnet wurden, wie Architekt Stadtmüller Christian erklärte. Zudem wurden alle Gruppenräume nach Süden und Westen ausgerichtet, so dass es sehr hell im Haus ist. Aufgrund vieler Vorüberlegungen und auch der langjährigen Zusammenarbeit mit der Einrichtung war ihm klar, wie man dort moderne Pädagogik verwirklichen will und orauf es darüber hinaus ankomme – das Ergebnis seien exzellente Schadstoffwerte und eine Raumqualität, in der man sich wohlfühlt. „Damit das Haus für Kinder eine Erfolgsgeschichte bleibt“, so der Architekt.
Bei einer Talkrunde wurden die große Zustimmung zur Einrichtung und die Zufriedenheit mit dem Erreichten deutlich. Sankt Josef falle unter den Kaufbeurer Kindertagestätten schon deswegen positiv auf, weil es eine sehr lange Betreuungszeit biete – sowohl im Lauf der Woche als auch im Lauf des Lebens, so Elternbeirats-Vorsitzende Gaumann. Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer und Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse äußerten die Überzeugung, die öffentlichen Gelder seien in diesem Bau gut angelegt. Stadtpfarrer Bernhard Waltner war voll des Lobes über die Einrichtung, die Chancen eröffne und Perspektiven ermögliche.
Markus Mayer, Vorstandsvorsitzender des Einrichtungsträgers KJF, lobte die Mitarbeiterinnen für ihr Engagement und zollte Ihnen Anerkennung dafür, dass sie den zweimaligen Umzug bewältigt haben. Sein Unternehmen übernehme dort Kindertagestätten, wo es schon andere Dienste betreibt, so Mayer; dies war in Kaufbeuren der Fall, weswegen man nach der Anfrage der Pfarrei 2009 die Trägerschaft für das Haus für Kinder Sankt Josef übernommen habe. Er dankte ausdrücklich allen Partnern, Nachbarn, aber auch Geldgebern und Mitarbeitern, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben.
Beim Tag der offenen Tür am Samstag kamen dann viele Ehemalige, um zu sehen, was aus ihrer früheren Kindertagesstätte geworden ist; aber auch Nachbarn waren neugierig, und junge Familie informierten sich über die Angebote des Hauses. Nach einem Gottesdienst mit Stadtpfarrer Waltner in St. Martin waren Kinder und Mitarbeiterinnen in die Pfarrgasse umgezogen, und ein sehr großer Andrang setzt ein: alle wollten das neue Haus sehen.