Es ist ein Generationswechsel an der Spitze des Aufsichtsrats der Katholischen Jugendfürsorge (KJF): Weihbischof Josef Grünwald (79), der seit 1995 die Verantwortung für die KJF trug, wurde feierlich verabschiedet und sein Nachfolger, Domkapitular Armin Zürn (46) ins Amt eingeführt. Bei dieser Gelegenheit erhielt Grünwald auch die höchste Auszeichnung der KJF, die Heilig-Geist-Medaille.
Generalvikar Harald Heinrich, der in Vertretung von Bischof Dr. Konrad Zdarsa dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden dankte und dem Nachfolger das Amt übertrug, arbeitete in seiner Predigt in Bezug auf die Lesungstexte des Tages die beiden Schlüsselworte Brot und Werk heraus: „Die Aufsicht braucht die Weitsicht in den offenen Himmel.“ Er verabschiedete Weihbischof Grünwald als Aufsichtsratsvorsitzenden mit den Worten: „Du warst auch viele Jahre lang ein Gesicht für die Kirche in unserer Diözese.“
Domkapitular Zürn, der von Bischof Zdarsa zum neuen Vorsitzenden des KJF Aufsichtsrats ernannt worden war, sagte, die KJF sei Grünwald zu großem Dank verpflichtet. „Mit großer Klugheit und Voraussicht haben Sie viele Entwicklungen erkannt und wichtige Entscheidungen im Aufsichtsrat nicht nur getroffen, sondern auch in großer persönlicher Anteilnahme und Sorge mitgetragen. Mit ihrem Weitblick war ihnen aber auch klar, dass es in vielen Dingen und Fragen immer ein bestimmtes Wagnis, Unsicherheiten und sogar Risikobereitschaft zu übernehmen galt.“
Der Vorstandsvorsitzende der KJF, Markus Mayer, ging auf den Heiligen Josef als Namenspatron und Vorbild des Weihbischofs ein. Von ihm sei in der Bibel entscheidendes überliefert, so Mayer: „Immer dann, wenn es sehr schwierig wurde, war der Heilige Josef da.“
Staatssekretär Johannes Hintersberger sagte bei der Feier, er habe Grünwald „als ehrlichen Spitzenvertreter unserer Kirche in der Diözese“ erlebt. „Die KJF ist eine ausgesprochen wichtige, leistungsstarke Einrichtung der Gesundheits- und Sozialdienstleistung, insgesamt in Bayern, aber auch im Besonderen in unserer Diözese Augsburg.“ Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl hob die Bedeutung der KJF für die Gesellschaft hervor. „Das, was die KJF hier in Augsburg bewirkt, ist getragen von einem Grundverständnis den Menschen gegenüber, das werthaltig ist.“ Er sicherte zu, dass die Stadt für die KJF ein „Mitgestalter der Bürgergesellschaft“ und zuverlässiger Partner auf Augenhöhe sei.
Die KJF ist ein christlicher Verband katholischer Prägung. Das Sozialunternehmen hat derzeit über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in rund 80 Einrichtungen und Diensten tätig sind und im Jahr rund 80.000 Kindern, Jugendlichen und Familien helfen. Dem Aufsichtsrat der KJF gehören neben Domkapitular Armin Zürn vier weitere Mitglieder an, deren beruflicher Hintergrund ein breit gestreutes Fachwissen zeigt. Gabriele Holzner leitete bis zur ihrer Pensionierung die Schulabteilung der Regierung von Schwaben, Norbert Pich ist ein erfahrener Unternehmensberater, Wirtschafts-Professor Dr. Robert Wittmann lehrt an der Technischen Hochschule Ingolstadt und Dr. Rudolf Wittmann ist als Rechtsanwalt in einer namhaften Augsburger Kanzlei tätig.